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Drei Geiseln versehentlich von israelischen Soldaten erschossen

Stand: 15.12.2023 22:14 Uhr


Bei Kämpfen im Gazastreifen haben israelische Soldaten versehentlich drei von der Hamas verschleppte Geiseln getötet. Die Armee sprach von einem "schmerzhaften Vorfall" und bat die Angehörigen um Verzeihung.


Bei ihrem Kampf gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen haben israelische Soldaten versehentlich drei Geiseln getötet. Sie seien von den Soldaten während Kämpfen in Schedschaija im Norden des Küstenstreifens "versehentlich als Bedrohung identifiziert" worden, sagte Armeesprecher Daniel Hagari im Fernsehen. "Daraufhin schossen die Soldaten auf sie und sie wurden getötet."


Zu dem schweren Vorfall kam es am Freitagmorgen. Hagari sagt, es sei bisher unklar, wie die drei Geiseln in das Gebiet des Kampfgeschehens geraten konnten. Das Militär geht allerdings nach einer ersten Rekonstruktion der Ereignisse davon aus, dass sie entweder ihren Entführern entkommen oder absichtlich zurückgelassen worden seien.


"Armee trägt die Verantwortung für alles"


Die Armee identifizierte zwei der versehentlich Getöteten als Jotam Haim aus dem Kibbuz Kfar Asa und Samer El-Talalka aus dem Kibbuz Nir Am. Der Name der dritten getöteten Geisel werde auf Wunsch der Angehörigen nicht veröffentlicht. Die Leichen der Getöteten wurden nach Israel gebracht.


"Dies ist für uns alle ein trauriger und schmerzhafter Vorfall, und die Armee trägt die Verantwortung für alles, was passiert ist", sagte Hagari weiter. Ihm zufolge war es in Schedschaija in den vergangenen Tagen immer wieder zu anhaltenden Kämpfen gekommen. Er sprach den Familien der Geiseln sein Beileid aus.


Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bezeichnete den Vorfall als "unerträgliche Tragödie". Der gesamte Staat Israel trauere. "Mein Herz ist bei den trauernden Familien in der schweren Zeit ihres Kummers", schrieb der israelische Regierungschef in den sozialen Medien. Man werde mit größter Anstrengung weitermachen, "um alle unsere Geiseln sicher nach Hause zu bringen".


130 Geiseln offenbar weiter in den Händen der Hamas


Die Hamas hatte am 7. Oktober Israel überfallen. Kämpfer der von den USA und der EU als Terrororganisation eingestuften Palästinenserorganisation drangen in israelische Städte und Dörfer ein und verübten Gräueltaten an Zivilisten. Israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.140 Menschen getötet und rund 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Mehr als 130 von ihnen befinden sich nach israelischen Angaben weiterhin in der Gewalt der Hamas.*


Als Reaktion auf den Hamas-Angriff begann die israelische Armee, Ziele im Gazastreifen zu bombardieren und startete eine Bodenoffensive. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 18.700 Menschen getötet.



Quelle: ARD


*Dies Können sie bei der ARD lesen


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